G7000
Die Waffen-SS
Der Spiegel schreibt:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,431412,00.html

Hmmm, Grass war also in der Waffen-SS. Ein Aufschrei erhebt sich und das Ende einer moralischen Institution wird vorhergesagt.

Hallo? Von wem wurden wir denn bitte nach dem Krieg regiert? Ich habe den Eindruck, dass die meisten Politiker damals (und die Älteren von heute) doch in der einen oder anderen Art braunen Dreck am Stecken haben.

Macht ja auch Sinn: Menschen, die Macht haben wollen, passen sich immer dem System an. So hatten diese Leute vor Kriegsende ihre Posten und ebenfalls nach Kriegsende. Das nannte man damals "Erfahrung". "Man kann ja das Rad nicht neu erfinden."

Also was soll die Aufregung? Grass' Werke werden deswegen ja nicht schlechter. Sie erscheinen jetzt nur in einem äusserst subjektiven Licht - je nach Intention des Lesers.
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IceStation
Wow, was für ein Buch! Komplett übertriebene Action, Action, Action.

Trotz meiner absoluten Ablehnung der amerikanischen Sicht- und Lebensweise, muss ich sagen, dass dieses Buch - trotzdem die Hauptperson ein US-Marine ist und natürlich alle Fährnisse bravourös übersteht - ein Hammer. Der Autor, Reilly, ist, man mag es kaum glauben, kein Amerikaner sondern ein Australier.

Jeder James Bond Film sieht dagegen wie eine Dokumentation auf Discovery Channel aus: dieser Held übersteht alles! Alles! Da wird auch mal eben mit einer Handgranate ein Atom-U-Boot versenkt oder der Held spielt Jesus und stirbt, nur um gleich darauf wundersam wieder aufzuerstehen.

Klar, das ist alles hanebüchend, keine Frage, wird aber mit unglaublichen Drive und einem Augenzwinkern erzählt. Wie Reilly seinen Marine auch zu einem kleinen Mädchen sagen lässt: "Ich kann nicht sterben - ich bin doch der Held der Geschichte!".

Das hier ist der "Arztroman" für den Mann! Ohne intellektuellen Anspruch und ohne auch nur den Versuch einer realistischen Darstellung. Trash pur! Aber verdammt guter Trash!
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Das Nazareth-Gen: einfach nur gut!
Tut mir leid, bin Euch noch den Bericht über das zuletzt gelesene Buch schuldig. Nur ganz kurz, weil es jetzt schon ein paar Wochen her ist, dass ich es las:

Michael Cordy hat dieses Buch bereits im Jahre 1996 geschrieben. Also lange vor Dan Brown. Aber selbst wenn es heute erschienen wäre, so wäre es nicht weniger gut oder aktuell.

Ich verrate nichts von der Story, dazu hat es zuviel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Der Film im Kopf beginnt bereits nach den ersten Zeilen. Der Autor hat einen wirklich geschmeidigen Erzählstil und verzichtet fast vollständig auf die Vermittlung des american way of life.

Die Wendungen in dem Buch sind nicht alle unvorhergesehen, aber trotzdem liest es sich nicht wie der x-te Aufguss eines bekannten Themas. Nein, es ist eine richtig frische Geschichte, selbst wenn man das ganze Jesus-Zeug, dass zur Zeit den Markt überschemmt, gelesen hat.

Also Leute, kauft Euch dieses Buch, wenn Ihr eine spannende Geschichte lesen wollt, die auf üblichen Platitüden und unappetittlichen und überzeichneten Mord-Details verzichtet , dafür aber von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Einfach nur gute Trivialliteratur. ;-)
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Scriptum - Abschlussbericht
Ich fasse mich kurz. Wie gesagt: dieses Buch ist - auf Neudeutsch - kein Pageturner. Habe mich eben bis zum völlig absehbaren Ende durchgequält.

Wer mich kennt, der weiss, dass es ungewöhnlich ist, dass ich für solch einen Trivialroman mehrere Wochen(!) brauche. Es ging nicht schneller, es war einfach nur quälend.

Wieso müssen offensichtliche Gedankengänge der Handelnden immer und immer wieder wiederholt werden? Sehr langweilig!

Tess hat dies, Tess hat das, Reilly hat dies und das getan und denkt dieses und jenes. Wen interessiert das? Ist immer das Gleiche, nur mit anderen - nein, nicht wirklich mit anderen - Worten ausgedrückt.

Wenn wenigstens die Story unerwartete Wendungen nehmen würde, aber nein, alles schon mal gehört, gelesen und gesehen. Megalangweilig.

Und das Ende, meine Freunde, das war bereits auf den ersten Seiten klar, wird enttäuschend sein.

Der Autor nimmt den Leser mit der völligen Zerstörung des Tagebuchs Jesu (wieso erinnert mich das an die Hitler Tagebücher? Billige Idee!) auch noch die Hoffnung, bzw. den Gedanken an eine Fortführung der Geschichte, so wie in Dan Browns "Sakrileg".

Dort findet der Held zum Schluss das Gesuchte, weiss es aber in Sicherheit und lässt das Geheimnis Gehimnis bleiben. Zwar enttäuschend, aber der einzig gangbare Weg um nicht in einen Science Fiction Roman zu enden.

Also, Leute: Finger weg! In meinem Regal steht noch ein Follett, der auf mich wartet. Da weiss ich jetzt schon, dass ich eine Geschichte von jemanden lesen werde, der es kann - das Schreiben.
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Der Blutadler und der kleine österreichische Anstreicher
Toll, wenn ein Schotte einen Roman über Deutschland auf englisch schreibt und dieser dann von unbedarften Übersetzern in's Deutsche transferiert wird. Da wird dann aus dem (Postkarten-) Maler Hitler eben mal schnell ein (Zitat) "kleiner österreichischer Anstreicher" *sic*
Merke: Maler <> Maler

Es sind immer solche Kleinigkeiten, die einem dem Spass an so einem Roman verderben. Wenn der Rest genauso schlecht recherchiert bzw übersetzt wurde, dann Prost Mahlzeit!

Überhaupt scheinen die Lektoren heutzutage völlig überfordert zu sein. Bei Frank Schätzings "Der Schwarm" war ich ja schon fast versucht in Manier eines Deutschlehrers die Schreibfehler anzukreuzen. Über "Der Schwarm" werde ich sowieso mal bald was schreiben.

Ach ja, wer hier Schreibfehler findet, der darf sie behalten. Ich habe schliesslich keinen Lektor und ausserdem bekomme ich keine Kohle für meine geistigen Ergüsse auf diesem Blog.

Mit dem Freitag, dem 13ten geht es dann auch die Tage weiter.
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