G7000
IceStation
Wow, was für ein Buch! Komplett übertriebene Action, Action, Action.

Trotz meiner absoluten Ablehnung der amerikanischen Sicht- und Lebensweise, muss ich sagen, dass dieses Buch - trotzdem die Hauptperson ein US-Marine ist und natürlich alle Fährnisse bravourös übersteht - ein Hammer. Der Autor, Reilly, ist, man mag es kaum glauben, kein Amerikaner sondern ein Australier.

Jeder James Bond Film sieht dagegen wie eine Dokumentation auf Discovery Channel aus: dieser Held übersteht alles! Alles! Da wird auch mal eben mit einer Handgranate ein Atom-U-Boot versenkt oder der Held spielt Jesus und stirbt, nur um gleich darauf wundersam wieder aufzuerstehen.

Klar, das ist alles hanebüchend, keine Frage, wird aber mit unglaublichen Drive und einem Augenzwinkern erzählt. Wie Reilly seinen Marine auch zu einem kleinen Mädchen sagen lässt: "Ich kann nicht sterben - ich bin doch der Held der Geschichte!".

Das hier ist der "Arztroman" für den Mann! Ohne intellektuellen Anspruch und ohne auch nur den Versuch einer realistischen Darstellung. Trash pur! Aber verdammt guter Trash!
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Das Nazareth-Gen: einfach nur gut!
Tut mir leid, bin Euch noch den Bericht über das zuletzt gelesene Buch schuldig. Nur ganz kurz, weil es jetzt schon ein paar Wochen her ist, dass ich es las:

Michael Cordy hat dieses Buch bereits im Jahre 1996 geschrieben. Also lange vor Dan Brown. Aber selbst wenn es heute erschienen wäre, so wäre es nicht weniger gut oder aktuell.

Ich verrate nichts von der Story, dazu hat es zuviel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Der Film im Kopf beginnt bereits nach den ersten Zeilen. Der Autor hat einen wirklich geschmeidigen Erzählstil und verzichtet fast vollständig auf die Vermittlung des american way of life.

Die Wendungen in dem Buch sind nicht alle unvorhergesehen, aber trotzdem liest es sich nicht wie der x-te Aufguss eines bekannten Themas. Nein, es ist eine richtig frische Geschichte, selbst wenn man das ganze Jesus-Zeug, dass zur Zeit den Markt überschemmt, gelesen hat.

Also Leute, kauft Euch dieses Buch, wenn Ihr eine spannende Geschichte lesen wollt, die auf üblichen Platitüden und unappetittlichen und überzeichneten Mord-Details verzichtet , dafür aber von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Einfach nur gute Trivialliteratur. ;-)
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Werte?
Spiegel Online schreibt:
Bundespräsident Köhler fragte im Mai 2004 in seiner Rede vor der Bundesversammlung: "Wie schaffen wir es, das abstrakte Wort 'Werte' aus Politikerreden in Alltagsgespräche und Alltagsverhalten zu bringen und so lebendig zu machen?"

Darf ich antworten?

Bitte!
Bitte! Bitte! Bitte!

Wie wäre es mir vorleben? Ja? Nein?

Kann mir jemand einen integeren Politiker nennen?

Dachte ich mir...

Im Wahlblättchen der CDU, das ich gerade wieder zu Erinnerungsauffrischung aus dem Altpapier fischte, steht, dass der Herr Frank L. (MdL) Mitglied in "ca . 60, in Worten: sechzig(!!!) Vereinen wäre!

Was soll mir das als Wähler sagen? Dass der Mann dort aus Profilierungssucht drin ist? Aus Lobbygründen? Zeit kann er unmöglich für diese Vereine haben.

Wo wir gerade bei Aufrichtigkeit und Gesetzestreue sind: die Webadresse, die die CDU in unserem Kaff für sich beansprucht heisst schlicht "-kommunalwahl-(ORTSNAME).de"

Dreist, was sich manche Leute herausnehmen. Der unbedarfte Surfer findet unter dieser Adresse mitnichten Informationen zu Kommunalwahl, sondern nur Informationen zur CDU.

Nun blättere ich aber mal durch das Heftchen. Lasst Euch mitnehemn in die wundersame Welt der Politiker. Nein, sie liegt nicht auf fernen Planeten, wie man annehmen möchte. Sie ist nicht weit von Euch entfernt - im Rathaus.

Trotzdem geht es da nicht seltsamer zu als auf irgendeinem fremden Planeten, der vielleicht um Alpha Centauri kreist.

Unglaublich, wie schwammig sich die CDU in dem Hochglanz-vierfarb-ich-war-teuer-Blättchen ausdrückt:

- "Betreuungsangebote sind aufrechtzuerhalten"
Häh? Wer spricht da? Wer ist gemeint? Was heisst das?

Genauso wird über Verkehrsbelastungen gesprochen: "sind zu", "sollen" laber schwätz schwall

Ich führe das nicht weiter aus, aber die Leute ergehen sich zu allen Themen dermassen in Allgemeinplätzen, dass es unerträglich ist.

Dafür sind die in Sachen Konfession knallhart: fast jeder, der mit Bild und politischen Lebenslauf aufgeführt ist, hat auch seine Religionszugehörigkeit angegeben: römisch katholisch, was sonst?

Moment, da sehe ich gerade einen Protestanten! Wow, sie kümmern sich bei uns im Ort auch um Minderheiten! Ich bin beeindruckt!

Ein paar Quotenfrauen haben die auch, na toll.

Quintessenz dieses Wahlprospektes ist für mich, der sich zwei Seiten "Programm" (wie o.a.) und dafür aber 16 Seiten Personenkult durchgelesen hat, die, dass diese Leute mehr am persönlichen als am gemeinschaftlichen Wohle interessiert sind.

Tja, zum Brief an unsere Bürgermeisterin: die hat sich natürlich nicht gemeldet!

Dafür ist dieser Kasten, den die Familie B. da neben unseren Haus baut der Hammer. Im, bei der Familie üblichen, unbescheidenen "Stil" überragt dieses Ding die Häuser hier in der Straße um einiges. Nein, nicht in der Firsthöhe, aber das Teil ist dermassen überproportional gestaltet, dass es einfach nur wuchtig und deplaziert wirkt.

Meine Frau vermutete, dass die auch irgendeine peinliche Farbe wähler werden. Der Meinung bin ich nicht. Diese Leute haben noch nie etwas von Putz oder Aussengestaltung gehört: ausser dem alten Bauernhof mit seiner rissigen Fassade, hat keines deren Häuser einen Putz, und das seit Jahren.

Sieht aber lustig aus, als ob denen die Kohle ausgegangen wäre.

Wobei ich wieder bei den Werten ankomme: wenn ich sehe, wie Leute, die im Stadtrat sitzen, hier bauen dürfen und wenn ich sehe, was man uns für Auflagen beim Bau gemacht hatte, dann ist es der Hohn.

Was schafft der Staat für meine 77.000 EUR, die er im Laufe meines Lebens an mir (und an jedem von Euch) verdient?

Mehr Bürokratie, mehr Kontrolle.

Es kotzt mich an.
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